troduodenale Ulzera. Deshalb ist ein
Test auf H. pylori bei einer langfristi-
gen Anwendung von NSAR bzw ASS
notwendig. Vor dem Beginn einer
solchen Therapie sollte H. pylori era-
diziert und bei einer Langzeitanwen-
dung von NSAR zusätzlich Protonen-
pumpen-Inhibitoren (PPI) eingesetzt
werden.
5
Maastricht IV-Empfehlungen
Zudem gaben die Experten der Maas-
tricht IV / Florenz Consensus-Konfe-
renz in einem Report zum Manage-
ment der H. pylori-Infektion unter
anderem folgende Statements
6
ab:
•
Eine Test- und Behandlungsstra-
tegie ist für Patienten mit nicht
abgeklärter Dyspepsie in Bevöl-
kerungsgruppen mit hoher H. py-
lori-Prävalenz (
≥
20%) angezeigt,
die keine Alarmsymptome – Ge-
wichtsverlust, Dysphagie, Blutun-
gen, abdominale Raumforderung,
Eisenmangelanämie – aufweisen
(Evidenz-Grad 1a).
•
Die wichtigsten nicht-invasiven
Tests sind der UBT (Urea Breath
Test, Harnstoffatemtest) und der
Stuhl-Test (Evidenzgrad 2a).
•
Die Eradikation von H. pylori be-
wirkt eine langfristige Besserung
der Dyspepsie bei 1 von 12 Pati-
enten; diese Maßnahme ist er-
folgreicher als irgendeine andere
Behandlungsoption (Evidenzgrad
1a).
•
Der H. pylori-Status hat keinen Ef-
fekt auf die Schwere und das Wie-
derauftreten der Symptome sowie
auf die Effektivität der Behandlung
beim GERD (gastro-esophageal re-
flux disease) (Evidenzgrad 1a).
•
Eine langfristige Therapie mit PPI
bei H. pylori-positiven Patienten
ist mit der Entwicklung einer vor
allem im Corpus lokalisierten Gas-
tritis verbunden. Dies beschleu-
nigt den Verlust von spezialisier-
ten Drüsen, was zur atrophischen
Gastritis führt (Evidenzgrad 1c).
H. pylori-Infektion hergestellt.
3
ITP-
Patienten können massiv von einer
H.p.-Eradikation profitieren. In ei-
ner Studie konnten Erhöhungen der
Thrombozytenzahl um bis zu 50%
dokumentiert werden.
4
Test- und Behandlungsstrategie
Vor allem Hochrisikogruppen sollten
sich einer Eradikation von H. pylori
unterziehen. Dazu gehören:
•
Verwandte 1. Grades von Patienten
mit einemMagenkarzinom. Sie ha-
ben ein 2- bis 3-fach erhöhtes Kar-
zinomrisiko. Wenn mehr als 1 Fami-
lienmitglied betroffen ist, steigt das
Risiko auf das über 10-fache an.
•
Patienten mit einer vorangegange-
nen Therapie einer Neoplasie des
Magens.
•
Patienten mit einer schwer aus-
geprägten Pan-Gastritis, einer vor
allem im Corpus bestehenden Gas-
tritis und einer schweren Atrophie.
•
Personen mit einer chronischen
Salzsäure-Inhibition > 1 Jahr.
•
Bei hohem Tabakkonsum, Exposi-
tion mit Staub, Kohle und Zement.
•
Patienten mit einer H. pylori-Infekti-
on, die eine Eradikation wünschen.
Zusätzlich zu einer H. pylori-Infektion
sind nicht-steroidale Antirheumatika
(NSAR) und Acetylsalicylsäure (ASS)
unabhängige Risikofaktoren für gas-
2
Hoher Durchseuchungsgrad in der Bevölkerung
Typ B: Bakterielle Gastritis verbunden mit einer H. pylori-Infektion
3 Phänotypen der H. pylori-Infektion
Milde
Pan-Gastritis
Corpus dominante
Gastritis
Antrum dominante
Gastritis
ohne wesentliche
Störung der Magen-
physiologie und ohne
signifikante Erkrankung
Magenkarzinomtyp
mit Atrophie und
Hypochlorhydrie
Ulcus duodeni-Typ mit
Hyperchlorhydrie
Magengeschwür
(ca. 70–90%)
Magenkarzinom
(ca. 60–90%)
Es gibt einen Zusammenhang zwischen der H. pylori-Infektion und
Magen-/Zwölffingerdarmgeschwüren und malignen Magerenkrankungen
H. pylori-Kolonien
Zwölffingerdarm-
geschwür
(80–95%)
H. pylori-Infektion und
gastrointestinale Erkrankungen
HP+
HP-
Magen-
lymphom
Magen-
karzinom
Magen-
geschwür
1% p.a.
Zwölffinger-
darmgeschwür