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C-Atemtests bei gastroduodenalen Störungen und bei der Beurteilung der heaptischen Funktion
PD Dr. med. Oliver Götze, Zürich
Infektionen
• Helicobacter pylori
• Bakterielle Überbesiedlung
im Dünndarm
Leber Funktionen
• Cytochrom-Demethylierung
und Decarboxylierung
• Mitochondrial-Oxydationsfunktionen
Pankreas Funktionen
• Totale Amylase-Verfügbarkeit
• Exokrine Lipase-Verfügbarkeit
Motilität
• Magenentleerung
von Flüssigkeiten
• Magenentleerung
fester Testmahlzeiten
• Oro-coecale Transitzeit
fester Mahlzeiten
Andere metabolische Funktionen
• Laktose Malabsorption = Laktasemangel
• Dihydropyrimidin-Dehydrogenase
Verfügbarkeit
Total-Energie-Umsatz
Die
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C-Atemtestung zeichnet sich durch vielfältige diagnostische Anwendungsmöglichkeiten aus.
eines Schweizer Käsefondues und
nachfolgendem Kirschwasser auf die
Magenentleerung und auf gastroin-
testinale Symptome beurteilt. Das
Fondue wurde mit
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C-Na-Octanoat
angereichert und randomisiert kon-
sumiert mit 300ml Weißwein oder
schwarzen Tee und anschließend
mit einem Gläschen (20ml) Schnaps
(40%) oder Wasser.
Im Ergebnis konnte gezeigt werden,
dass die Magenentleerung nach
dem Genuss eines Schweizer Fon-
dues zusammen mit einem höheren
Alkoholkonsum langsamer verlief als
mit weniger Alkohol und der Appetit
dadurch unterdrückt wurde. Dieser
Effekt ging nicht mit dyspeptischen
Symptomen einher.
Quantitative Leberfunktionsprü-
fungen
Ein weiteres Indikationsgebiet für
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C-Atemtest mit Methacetin sind
die quantitativen Leberfunktions-
prüfungen. So misst der
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C-Me-
thacetin Atemtest die mikrosomale
O-Demethylierung. Die abgespal-
tenen Methylgruppen werden zu
Ameisensäure und dann letztendlich
zu Kohlendioxid oxidiert und abge-
atmet.
Mit diesen
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C-Atemtests lässt sich
eine nicht-invasive Quantifizierung ei-
ner eingeschränkten Leberfunktion
bei Patienten mit Leberfibrose vor-
nehmen ebenso wie eine Risikobe-
wertung einer zukünftigen Dekom-
pensation, dem Ergebnis nach einer
Hepatektomie sowie die Transplan-
tatfunktion nach einer Lebertrans-
plantation. Zu den weiteren Indika-
tionen gehören die Diagnose und
Charakterisierung von bestimmten
Lebererkrankungen sowie die Beur-
teilung des pharmakologischen An-
sprechens und von Nebenwirkungen
einer Therapie.
Referenz:
(1) Heinrich H et al., BMJ 2012; 341: c6731
nahmen und dem notwendigen Ein-
satz einer Gammakamera sowie dem
Zeitaufwand von mehreren Stunden
ist die Anwendbarkeit dieser Metho-
de jedoch begrenzt.
Besonders geeignet ist der
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Atemtest bei Störungen der Motilität
des Magens und des Darms wie eine
Gastroparese, eine intestinale Pseu-
doobstruktion und eine zu schnelle
Magenentleerung. Aber auch Ma-
genentleerungstörungen bei funkti-
onellen Magen-Darmerkrankungen,
die zusammen mit der funktionellen
Dyspepsie auftreten, das postpran-
diale Distress Syndrom und die chro-
nische idiomatische Nausea können
mit dieser Form der Atemtestung di-
agnostiziert werden.
Neben der Messung der Magen-
entleerung bei Fragestellungen im
klinischen Alltag findet der
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Atemtest unter anderem auch in der
Forschung Anwendung, wie z. B. zur
Testung von prokinetischen Pharma-
ka oder der Bestimmung des Ein-
flusses von Verdauungshormonen
(GLP-1) auf die Magenmotilität. Aber
auch populäre Fragestellungen kön-
nen einfach und nicht invasiv mit dem
Atemtest beantwortet werden: So
wurden in einer Studie
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mit 20 gesun-
den Probanden die Effekte von Wein
und schwarzem Tee auf den Genuss